Fa. Curt Seidel - Elektroweidezaun, Weidezaunpfahl für Pferde, Rinder, Schafe, Schweine und zur Wildabwehr

Frau Marlies Lott verabschiedet sich aus der Firma Curt Seidel Elektroweidezaun


Liebe Kunden und Freunde der Firma Curt Seidel Elektroweidezaun,

Sie waren es, die mit Ihrem Sachverstand die Eigenständigkeit und die Vorteile unserer Bauart erkannt haben und mir halfen, auf meinem schweren Weg, der mit vielen Vorurteilen gegenüber unserem Ostprodukt gepflastert war, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen nicht zu verlieren. Für diese Hilfe würde ich Sie am liebsten alle in den Arm nehmen und herzhaft dafür drücken.

Die Firma Curt Seidel Elektroweidezaun in Möst bei Dessau wurde von Curt Seidel, meinem Vater, gegründet 1953, nach dem 17. Juni 1953, dem Tag des Volksaufstandes gegen den Kriegskommunismus in der DDR.

Grundlage für die Gründung des Betriebes waren drei staatliche Meisterbriefe, der Erfindergeist und der während seiner Tätigkeit als enger Mitarbeiter von Professor Hugo Junkers bei der „Deutschen Continental-Gas-Elektrik-AG Dessau“, eines der wichtigsten Unternehmen von Prof. Junkers in Dessau, erworbene Sachverstand.

Hier in den Junkers-Werken wurden u.a. Gasturbinen für Großkraftwerke zur Erzeugung von Elektroenergie entwickelt und gebaut. 1933 weigerte sich Prof. Hugo Junkers mit seinen Unternehmungen – besonders dem Flugzeugbau - in die Kriegsproduktion einzutreten und wurde von Hermann Göring enteignet. Er durfte keines seiner Werke mehr betreten.

Mein Vater verließ zu diesem Zeitpunkt auch Dessau und heiratete unsere wunderbare Mutter Elsa Seidel, geb. Vollschwitz. Sie war die Erbin eines Landgasthofes mit 16 ha Landwirtschaft.

„Durch dick und dünn gemeinsam“, so haben sie diesen Wahlspruch ihr Leben lang beherzigt.

Als Eingeheirateter hatte er sich nun auch um die Belange der Landwirtschaft zu kümmern.

Sein „S“-Antrieb – ein universell einsetzbarer Elektromotor – mit dem man die schwere Handarbeit der Bauern bei Häckselmaschine, Rübenschneider, Zentrifuge, Fleischwolf, Schleifmaschine u.a. ersetzen konnte, wurde sein erstes Patent für die Landwirtschaft.

Die ersten Erwähnungen von Versuchen mit dem Elektroweidezaun erweckten sein Interesse und ab 1949 baute er kleine Weidezaungeräte im „grünen Holzkasten“ mit Motorrad-Zündspule und Drehpendelunterbrecher für die eigene kleine Rinderherde unserer Landwirtschaft.

Bei seinen weiteren Entwicklungen galt immer der Grundsatz, dass weniger aber gut geeignetes Material zum Einsatz kommen muss. So schlug er auch völlig neue Wege ein, die zur Entwicklung des Isolators Form 242 mit der Metallprofilstütze und der Anbringung mittels Schrägschlitz und der Splintbefestigung führte.

Nach seinem Tod 1968 führte mein Bruder, Manfred Seidel, die Entwicklungsarbeit weiter bis zum Stand von jetzt, dem Vollplastisolator Form 242 S, den Sie alle kennen und schätzen.

Curt Seidel, Manfred Seidel und ich, Marlies Lott geb. Seidel, hatten als Mitglieder der Kammer der Technik der DDR, tätig im Fachausschuss Elektroweidezaun der KdT gute Gelegenheit, unser Fachwissen auf diesem Gebiet zu erweitern.

Seit Beendigung meines Studiums an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg von 1956 bis 1962 und der anschließenden Assistenz auf einem Volksgut in Mecklenburg bin ich ab 1964 zur Unterstützung meines Vaters bis zu seinem Tod 1968 zusammen mit unserer tapferen Mutter, Elsa Seidel, verstorben 97jährig im Januar 2000, tätig gewesen und dann allein verantwortlich bis heute, am Tag der Übergabe (15.10.2020), an unseren Nachfolger.


Mit der Übergabe an meine Verwandten im Vogtland entspreche ich dem Wunsch meines Vaters, immer gut für sein Vogtland zu sorgen, wo er in Muldenhammer geboren wurde und aufwuchs und bis zu seiner Gesellenprüfung lebte.
Danach kam er zur Ingenieursschule nach Köln, von wo er aus 17jährig als Rekrut in den Kriegsdienst im 1. Weltkrieg eingezogen wurde und an die Somme kam.
Dort war er auf einem Flugfeld für die Telefonverbindungen zuständig und kam danach in die Junkers-Werke nach Dessau.

Die Produktion übernimmt ab 16. Oktober 2020
die Firma Curt Seidel - Elektroweidezaun –
Inhaberin Cornelia Seidel
Friedrichsgrüner Straße 93
08262 Muldenhammer

Ich bitte Sie, das Vertrauen, das Sie mir entgegengebracht haben, auch meinen Nachfolgern gegenüber zu zeigen.

Ihre Marlies Lott, geb. Seidel
Möst, 15. Oktober 2020

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Geschichte der Firma Curt Seidel Elektroweidezaun

Inhaber: Marlies Lott, geb. Seidel Diplomlandwirtin

60 Jahre Erfahrung mit dem Elektroweidezaun

06779 Möst bei Dessau in Sachsen-Anhalt

Isilator Form 242 S, Fa. Curt Seidel - Elektroweidezaun

Isolator Form 242 S

Der Firmengründer – Elektromeister Curt Seidel Jg. 1897– folgte 1922 dem Ruf zur "Deutschen Continental-Gas-Elektrik-AG" nach Dessau und war dort als Elektromontageinspektor tätig. In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden in Dessau viele bahnbrechende Erfindungen gemacht, die die industrielle Entwicklung in Deutschland und in Europa geprägt haben.

Zugpferd waren die von Prof. Hugo Junkers, der von 1888 bis 1933 in Dessau wirkte, gegründeten Junkers-Werke. In ihnen wurden auf der Grundlage seiner Erfindungen Gasmeßgeräte (Kalorimeter), Gasthermen, Flugzeuge, Motoren, Stahlrohrmöbel u.v.a. entwickelt und gebaut.
Zu allen diesen Entwicklungen lieferte ab 1925 das BAUHAUS unter Leitung von Walter Gropius die Verbindung zwischen künstlerischer Gestaltung und technischen Elementen. Viele Industrien wie der Schienenfahrzeug-, Elektromotoren-, Getriebe-, Zementanlagen-, Reichsbahnstahlbau, die Zuckerraffinerie rankten sich um dieses Technologiezentrum und benötigten enorme Mengen an Elektroenergie.

1932 heiratet Curt Seidel in einen seit vielen Generationen bestehenden Landwirtschaftsbetrieb ein und verwirklichte hier seine ersten Patente: Den "S"-Antrieb, universell einsetzbar zum elektrischen Antrieb von Zentrifugen, Rübenschneidern, Schleifmaschinen , Fleischwolf u.v.a. mehr. Auch die elektrische Baumkuchenmaschine war eines seiner Patente und Junkers Flugzeuge brachten Dessauer Baumkuchen nach Amerika. Die ersten Erwähnungen von Versuchen mit dem Elektrozaun weckten sein Interesse und ab 1949 wurden in Möst Weidezaungeräte mit Drehpendelunterbrecher in kleinen grünen Holzkästen gebaut. Porzellanisolatoren mit Holz- und metrischem Gewinde, Eisendraht, Holz- und Winkelstahlpfähle waren die ersten E-Zaunmaterialien.

Die Kollektivierung der Landwirtschaft im Osten führte zu hohen Tierkonzentrationen und erforderte die Intensivierung der Futterproduktion. Die Erkenntnis, dass das Tier auf der Weide die billigste und beste Futtererntemaschine und die ökonomisch und ökologisch sinnvollste Lösung ist, führte zur Umwandlung von Wiesen in Weideland, zur Portionsweide und zum Weidekombinat. Um das dafür benötigte Weidematerial teilweise mit bereitzustellen, wurde Curt Seidel 1953 die Gründung eines privaten Handwerksbetriebes zur Verwertung eigener Patente auf dem Gebiet des Elektroweidezauns gestattet. Anstelle des bruchempfindlichen, fest mit der Flügelmutter angeschraubten Porzellanisolators, der beim Einschlagen der Pfähle auf hartem Boden zu Bruch ging, kam aus dem Hause Seidel das Patent: "Splintbefestigung von Isolatoren in Verbindung mit der Metallprofilstütze und dem Schrägschlitz zur stoßgedämpften Anbringung des Isolators Form 241 aus Polystyrol".

Den Schrägschlitz stanzen wir heute noch mit einer alten Junkers-Stanze, Baujahr 1938! Unsere "Tante Ju!". Das Patent wurde 1966 erteilt. Seit Beendigung meines Assistentenjahres 1964, war ich, Marlies Lott, zur Unterstützung des schwer erkrankten Vaters leitend im Betrieb tätig. 1969 verstarb Curt Seidel der zusammen mit seiner Frau Elsa Seidel so hart um den Aufbau und Erhalt des kleinen Privatbetriebes gekämpft hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Betrieb 8 Beschäftigte – durchweg Frauen – und stellte jährlich 150.000 Weidepfähle und etwa 1,5 Millionen Isolatoren mit Metallprofilstütze her. Zwischen 1953 und 1990 gab es viele Versuche, auch unseren Betrieb zu verstaatlichen – sie konnten abgewehrt werden. In der ehemaligen DDR waren die Kombinate für Materiell-Technische Versorgung der Landwirtschaft unsere Auftraggeber und wir hatten uns um die Verteilung unserer Produkte nicht zu kümmern.

Mit der Wende übernahm ein bedeutendes westdeutsches Landhandels den ehemaligen staatlichen Landhandel und verbot seinen Mitarbeitern den Verkauf unserer Ostprodukte! So hatten wir von heute auf morgen 98 % unserer Kunden verloren und mussten alle 8 Beschäftigten entlassen. An die Aufgabe des Betriebes wollten wir nicht denken.

Der Sohn Manfred Seidel, Genossenschaftsbauer, der 30 Jahre im Fachausschuss Elektrozaun der Kammer der Technik der DDR mitgearbeitet hatte, entwickelte den neuen Vollkunststoffisolator Form 242 S mit Profilstütze und Splint aus einem bis –22° C bruchsicheren Kunststoff mit hohen, durch Formgebung und Material bedingten Isolationswerten (24.000 Volt) trocken und 16.000 –18.000 Volt bei Nässe und bester Handhabbarkeit. Durch die Kombination mit dem Winkelstahlpfahl aus 3 mm Stahlleichtprofil in Längen von 1,20 bis 1,50 m mit angeschweißtem Trittwinkel zur Verankerung im Boden und wahlweise 3 – 5 Schrägschlitzen zur Anbringung der Isolatoren, verzinkt, ist ein zuverlässiges Produkt entstanden, das den Anforderungen an eine perfekte Weidehaltung gerecht wird. In Verbindung mit dem Original Steuer-Draht Ost, der elastisch, leicht und von hoher Leitfähigkeit und bestem Tierkontakt ist, können die Pfahlabstände je nach Tierart und Geländeprofil möglichst weit gehalten werden. Daraus resultieren niedrige Kosten je lfm. Pfahl und Isolator sind zum zuverlässigen Produkt zum Hüten von Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und zur Wildabwehr geworden.

In Sachsen und Thüringen unterstützen private Landhändler uns bei unseren Bemühungen dieses "Ostprodukt" am Markt zu erhalten. Als Aussteller sind wir jährlich auf 12 - 16 Messen und Ausstellungen deutschlandweit vertreten. Hier fanden wir tausende nette, kluge, zufriedene Kunden, die sowohl unserem Produkt als auch uns vertrauen.

 

Messestand, Fa. Curt Seidel - Elektroweidezaun

Messestand der Firma Curt Seidel

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Weihnachtsbriefe der Firma Curt Seidel Elektroweidezaun

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Weihnachtsbrief 2014 kann als PDF-Datei herunter geladen werden: PDF-Datei herunterladen

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